Es waren nicht nur die beiden Familien aus Radebeul und Pirna, die innerhalb weniger Wochen nach Georgien abgeschoben wurden. Auch am 23. Mai und 01. Juli flogen Sammelcharter von Leipzig/ Halle nach Tiflis und die schrecklichen Nachrichten hörten nicht auf – Blut in einem Badezimmer, Kinder, die in Sprachnachrichten ihr Entsetzen über die kurz bevorstehende Abschiebung ausdrücken, schreiende Mütter, Väter, die für die Zukunft ihrer Kinder versuchen, aus dem Fenster zu springen. Dieser Terror gegen Familien ist nicht neu.
Der unerbittliche Takt, mit dem Wöllers Haus und seine Abschiebehörde, die Landesdirektion, jedoch immer weitere Menschenrechtsverletzungen vorantreiben, raubt den Atem. Die sächsische Koalition zerstreitet sich derweil über das Vorgehen, Wöller jedoch schweigt. Sein Kalkül offenbar: mit Staatsterror Wahlkampf betreiben. Das scheint jedoch nicht aufzugehen, selbst CDU-Wählende sind inzwischen entsetzt. Menschen aus Pirna, Radebeul, Meißen, Oschatz und weiteren Städten, wo Nachbar*innen aus ihren Wohnungen gezerrt werden, begehren gegen diese Politik auf.
Die Kampagne #bringbackourneighbours fasst die Geschichten der abgeschobenen Familien zusammen: Die Forderungen der demokratischen Opposition sind klar: umfassende Bleiberechtslösungen, nicht nur für Familien und eine (personelle) Reform der Landesdirektion, die nicht mehr zu verfassungsgemäßem Handeln in der Lage ist.